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5_04/2002

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Leschnitz: 
Wo ein Herz ist auch ein Gedenken

Weihnachten wird in unserer oberschlesischen Heimat als ein Fest der Familie gefeiert. Die Menschen treffen sich am ersten und zweiten Feiertage im Familienkreise. Kinder und Enkel besuchen die Eltern und Großeltern. In den Gesprächen wird die Vergangenheit lebendig. Man erinnert sich an die Vorfahren und gedenkt der gefallenen, vermissten und ermordeten im II. Weltkriege Familienmitglieder. Das Gedenken haben die Oberschlesier gelernt. Beweis sind die guterhaltenen Friedhöfe, die vielen Gedenkstätten, Denkmäler und häufige kirchliche und gesellschaftliche Zeremonien zu Ehren der Vorfahren.
Nach 1945 wurden viele dieser Gedenkstätten, Denk- und Mahnmäler zerstört. Nach der politischen Wende in Polen kämpften die deutschen Oberschlesier um das Recht zum Gedenken an ihre Eltern und Großeltern um die Rückkehr zu ihren Traditionen. Nicht ohne Probleme und Zwietracht wurde dieser Kampf erfolgreich beendet. In vielen Orten wurden Gedenkstätten, Denk- und Mahnmäler rekonstruiert, neu errichtet, eingeweiht, aber auch durch nationalistische polnische Gruppen geschändet. ...

Sebald A. Kriebus