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2 - 12/2001 |
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Alfred Bartylla - Blanke, Anton - Raky - Allee 4, 41812 Erkelenz Erkelenz, den 20.11.2001 An den Präsidenten der Bundesrepublik
Deutschland Offener Brief Sehr geehrter Herr Bundespräsident, vorab herzlichen Gruß nebst oberschlesischem „Glück auf!“ Seit geraumer Zeit versuche ich mich als Schriftsteller. Hiermit bitte ich Sie sehr, ein wenig von Ihrer Aufmerksamkeit der folgenden, meiner Feder entsprungenen Miniatur zu schenken. Für Sie, Herr Bundespräsident, und die Ihren alles erdenklich Gute. Hochachtungsvoll Ihnen zur Dankbarkeit verpflichteter Der Orden Eine Kurzgeschichte in drei Teilen und einem Absatz, die, Werter Leser, wie jede andere Geschichte auch, nicht unbedingt die Kunde über irgendeine Mär, sondern durchaus über eine real existierende Wirklichkeit in sich bergen könnte. 1. Man schrieb das Jahr . . . 1. Das alljährliche Treffen der Anonymen Alkoholiker fand in diesem Jahr in einer Großstadt im westlichen Teil seines zerstückelten Vaterlandes statt. Von der Sucht zertrümmert schleichte auch er erstmalig in der tausendfachen Menschenmenge herum. Des Treffens Gastredner Prominentester war der Landesvater persönlich. Zu der Menge der durch die Suchtkrankheit Gegangenen - in unseres Helden subjektivem Empfinden: Zu ihm selbst - sprach ein gesunder, nüchterner, zufriedener, erfolgreicher, vor allem aber Verantwortung tragender Mitbürger. Es vergingen Jahre und Jahrzehnte. Aus dem Landesvater wurde das Staatsoberhaupt, aus dem Helden unserer Geschichte ein zufriedenes, nützliches Mitglied der Gesellschaft. Die ganze Zeit über war seine Beziehung zu der oben erwähnten Politikerpersönlichkeit eine besondere, intime, sie segnende, denn ihre Worte auf dem denkwürdigen AA-Treffen des Jahres . . . 1 hatten für seine Genesung eine nicht hoch genug anzusetzende Bedeutung. 2. Der Held unserer Geschichte stammte aus diesem Teil seines Vaterlandes, in dem er nicht sein durfte, der er war. Man verneinte dort seine Existenz als dessen, der er war. Sein Volk war dort verhaßt, seine Sprache verboten und verpönt. Auf daß dieser Zustand anhielte, dafür sorgte eine Riege dem Haß und einer kranken Ideologie untertänigst ergebener, selbstherrlicher, auch weiblicher Individuen, die sich als die im Besitz der letzten Antworten Seienden erklärten.Als schlagfertigste Argumente für diese Erklärung führten sie Verbot, Panzer, Kerker, Folter und den Tod an. 3. Es war einmal eine hoch in der Gesellschaft angesiedelte Frau mit einem antiken Namen, die die unter 2. beschriebene Schule kannte. Auch nach dem Fall des alten, auf den Fünf Säulen, und zwar der des Verbots, der des Panzers, der des Kerkers, der der Folter und der des Todes gestützten Systems, verneinte sie nachweislich die Existenz von Angehörigen des in seiner Heimat alteingesessenen Stammes, die sich zu einer anderen Volkszugehörigkeit bekannten als sie selbst. Ebenfalls nachweislich sprach sie ihnen das Recht dazu ab, sein zu dürfen, die sie waren. Es ist nicht überliefert, ob sie dieses ihr Treiben als ein in der Hinwegsetzung über in dieser Frage in ihrer Kultur geltenden Standards bestehenden Kavaliersdelikt betrachtete. Es ist ebenfalls nicht überliefert, ob es ihr bewußt war, daß sie sich mit dieser ihrer Haltung in die traurige Tradition jener Autokraten und Regimes stellte, die ebensolches taten. Diesen - um die Nennung noch schlimmerer zu vermeiden - gehörte auch das in Teil 2. beschriebene Rote Sternregime an. An einem gewissen Tag eines auch an sonstigen Katastrophen nicht gerade armen Jahres wurde die in der Gesellschaft hoch angesiedelte Frau mit dem antiken Namen mit dem Verdienstorden dieser Nation ausgezeichnet, deren Angehörige sie über Jahre hinweg nachweislich mit großer Innbrunst demütigte, erniedrigte, verneinte. Durch diesen Akt durfte sie sich in ihrem besagten, gleichermaßen verletzenden wie schändlichen Treiben bestätigt gefühlt haben. Als unser Held über diese Ordensvergabe erfuhr, schrie es in ihm. Er kannte es aus der Zeit vor dem für ihn so epochalen AA - Treffen anno . . . 1. 19.11.2001, 19.00 Uhr Alfred Bartylla - Blanke fortunae filius |
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