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7_07/2002

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Die Umtriebe einer Senatorin

In letzter Zeit schien es, als habe in punkto deutsche Kultur und Minderheit in Oberschlesien, die Oppelner Senatorin Prof. Dr. Dorota Siimonides Kreide gegessen. Der Grund: Sie wollte das ihr verliehene Bundesverdienstkreuz nicht gefährden.

Jetzt, da sie es hat, sorgt sie für neuen Eklat. Sie will ein Buch über die Multikultur im Oppelner Oberschlesien durchboxen. das die "Gazeta Opolska" als "Buch des Zankes" apostrophiert. Der als sehr gemäßigt geltende deutsche Sejm-Abgeordnete Henryk Kroll hat eine Ungültigkeitsverfügung für den dafür ausgeschriebenen Wettbewerb gefordert, da in der Jury von 16 Personen kaum zwei die deutsche Minderheit repräsentieren". (Zu der sich fast ein Drittel in der Region bekennt). Kroll schreibt von einer "sich geradezu in die Augen werfenden Diskriminierung der Deutschen."

Es setze sich- nämlich das Konzept der Simonides durch, das "das Polentum der Region hervorhebt und die deutschen Verdienste um seine Entwicklung schmälern will, die deutsche Kultur des Oppelner Landes zur Dorfkultur degradiert, wie das in früheren Jahren von ihr geschehen ist." Die neutrale polnische Juryvorsitzende Prof. Joanna Roztropowicz, eine überzeugte Europäerin, schreibt von einem "einseitigen und polnozentrischen Buch" der Simonides. Kroll spielt auf ihre Vergangenheit an. Denn: Dorota Simonides, Professorin von Nomenklaturagnaden, kommt aus der Blockflötenpartei SD (Demokratische Partei), die sie im Auftrag der Kommunisten jahrelang im kommunistischen Sejm vertrat. Wer ihre Elaborate von damals las, wusste wie treu sie der "polnischen Staatsräson" roter Prägung diente.

Nach der "Wende" mauserte sie sich zur Liberalen in der UW (Freiheitsunion) und sie versuchte sich gar ais Mittlerin zwischen Deutschen und Polen.

Als sie das Bundesverdienstkreuz erhielt gingen körbeweise von Protestbriefen nebst übersetzten Auszügen aus ihrer Publizistik im Berliner Bundespräsidialamt ein. Deutsche Besucher in Oberschlesien müßten sich denn die Frage stellen lassen, wer die Frau zum deutschen Orden vorgeschlagen hat? Kurioserweise will sich dazu heute keiner bekennen.

Der Träger der "Europamedaille" und frische Ehrenbürger seiner Heimatstadt Oberglogau/Glogowek, Joachim G. Görlich meinte: "Wenn ich die Professorin gut verstehe, so betrachtet sie die deutschen Oberschlesier als so eine Art germanisierte Polen. Mich würde interessieren ob die Dame dazu auch die vielen oberschlesischen Nobelpreisträger mit Konrad Bloch an der Spitze, den Schriftsteller Hans Lipinsky-Gottersdorf (eigenlich von Poray -Lipinsky), der sich stolz als "preußischer Wasserpolacke" bezeichnete, den Filmstar Georg Thomalla, die Kolatursängerin Erna Sack, meine Komponisten Kollegen Michael Jary und Günther Bialas sowie andere Promiente der deutschen Kultur, zählt ? Aber vielleicht erfahren wir noch mal von ihr 'wissenschaftlich' untermauert, daß unser Eichendorff gar Dêbowiejski hieß. Von Europareife kann bei der Simonides nicht gesprochen werden. Sie lebt noch in alten Klischees. Eigentlich schade."

Gisbert Kockot


 

 


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