Meine Annahme, dass der Name Frauenfeld ein alter historischer Name sei, stützt sich auf eine
Urkunde aus dem Codex diplomaticus Silesiae aus dem Jahre 1319, in der erwähnt wird, dass auf dem Feld der frommen
Frauen zu Tscharnowons ein Dorf errichtet werden soll, dem der Name Frauendorf zugedacht war. Wenngleich der Ort nicht
sicher zu lokalisieren ist, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Frauenfeld – Dziewkowice handelt. Zu
vergleichen auch mit Prälat Ernst Lange – Kloster Czarnowons, 1930.
Auch ich habe in meiner jüngst erschienen Abhandlung „Zwischen den Mahlsteinen der Geschichte.
Oberschlesien im Zeitenwandel“, 2002 darauf hingewiesen
Das Wort chelm bedeutet in polnischer Sprache genau das gleiche wie das Wort Helm in deutscher.
Allein das ist Grund genug in einem deutschen Text Helm zu schreiben.
Der um die Ängste der Polen vor Leihwörtern aus dem Deutschen besorgten Leserin wäre die Lektüre
einer polnischen Neuerscheinung von Prof. Marek Zybura „Niemcy w Polsce“ (Deutsche in Polen) 2002 zu
empfehlen, in der u. a. auf unzählige Leihwörter in der polnischen Sprache, die auf deutsche zurückgehen, hingewiesen
wird, und auf andere enge deutsch-polnische Verknüpfungen oben- drein.
Seit der Unterzeichnung des Grenzvertrags zwischen Deutschland und Polen nehmen in Polen die alten Ängste
vor den Deutschen rapide ab.
Auch wir sollten die Vorbehalte aus dem 20.Jh. nicht ins 21. verschleppen. Es ist an der Zeit auf die
historischen Gemeinsamkeiten beider Völker hinzuweisen, auf das unaufhörliche sich Durchdringen der Nachbarvölker in
Europa.